TEXT 11
devān bhāvayatānena
te devā bhāvayantu vaḥ
parasparaṁ bhāvayantaḥ
śreyaḥ param avāpsyatha
devān — Halbgötter; bhāvayatā — erfreut habend; anena — durch dieses Opfer; te — diejenigen; devāḥ — Halbgötter; bhāvayantu — werden erfreuen; vaḥ — euch; parasparam — gegenseitig; bhāvayantaḥ — sich gegenseitig erfreuend; śreyaḥ — Segnung; param — die höchste; avāpsyatha — ihr werdet erlangen.
Wenn die Halbgötter durch Opfer zufriedengestellt sind, werden sie auch euch erfreuen, und wenn auf diese Weise die Menschen mit den Halbgöttern zusammenarbeiten, wird Wohlstand für alle herrschen.
ERLÄUTERUNG: Die Halbgötter sind bevollmächtigte Verwalter, die für materielle Angelegenheiten verantwortlich sind. Die Versorgung mit Luft, Licht, Wasser und allen anderen Segnungen, die für die Erhaltung des Körpers und der Seele eines jeden Lebewesens notwendig sind, ist den unzähligen Halbgöttern anvertraut, die Helfer in verschiedenen Teilen des Körpers der Höchsten Persönlichkeit Gottes sind. Ihr Wohlgefallen und ihr Mißfallen hängen davon ab, ob die Menschen yajñas durchführen. Einige der yajñas sind dafür gedacht, bestimmte Halbgötter zufriedenzustellen, aber selbst wenn dies der Fall ist, wird Śrī Viṣṇu dennoch in allen yajñas als der höchste Nutznießer verehrt. In der Bhagavad-gītā wird ebenfalls gesagt, daß Kṛṣṇa Selbst der Nutznießer aller yajñas ist: bhoktāraṁ yajña-tapasām. Deshalb ist die letztliche Zufriedenstellung des yajña-pati der Hauptzweck aller yajñas. Wenn diese yajñas richtig ausgeführt werden, sind die Halbgötter, die für die verschiedenen Abteilungen der Versorgung verantwortlich sind, erfreut, und so herrscht keine Knappheit in der Versorgung mit Naturprodukten.
Die Ausführung von yajñas hat viele Nebenvorteile, die letztlich zur Befreiung aus der materiellen Knechtschaft führen. Wie es in den Veden heißt, werden durch die Ausführung von yajñas alle Tätigkeiten geläutert: āhāra-śuddhau sattva-śuddhiḥ sattva-śuddhau dhruvā smṛtiḥ smṛti-lambhe sarva-granthīnāṁ vipramokṣaḥ. Durch die Ausführung von yajñas werden die Speisen geheiligt, und wenn man geheiligte Speisen zu sich nimmt, läutert man sein gesamtes Dasein; durch die Läuterung des Daseins werden die feineren Gewebe des Erinnerungsvermögens geheiligt, und wenn das Gedächtnis geheiligt ist, kann man an den Pfad der Befreiung denken, und all dies zusammen führt zu Kṛṣṇa-Bewußtsein, der großen Notwendigkeit für die heutige Gesellschaft.