TEXT 3
evam etad yathāttha tvam
ātmānaṁ parameśvara
draṣṭum icchāmi te rūpam
aiśvaraṁ puruṣottama
evam — somit; etat — dies; yathā — wie es ist; āttha — hast gesprochen; tvam — Du; ātmānam — Dich Selbst; parama-īśvara — o Höchster Herr; draṣṭum — zu sehen; icchāmi — ich wünsche; te — Deine; rūpam — Form; aiśvaram — göttliche; puruṣa-uttama — o beste der Persönlichkeiten.
O größte aller Persönlichkeiten, o höchste Form, obwohl ich Dich in Deiner wahren Identität hier vor mir sehe, so wie Du Dich Selbst beschrieben hast, möchte ich sehen, wie Du in diese kosmische Manifestation eingegangen bist. Ich wünsche mir, diese Deine Form zu sehen.
ERLÄUTERUNG: Der Herr hat gesagt, daß die kosmische Manifestation nur möglich geworden sei und fortbestehe, weil Er durch Seine persönliche Repräsentation in das materielle Universum eingegangen sei. Was nun Arjuna betrifft, so ist er durch die Aussagen Kṛṣṇas erleuchtet worden, doch um andere in der Zukunft zu überzeugen, die Kṛṣṇa für einen gewöhnlichen Menschen halten könnten, möchte er Kṛṣṇa in Seiner universalen Form sehen. Er möchte sehen, wie Kṛṣṇa im Innern des Universums wirkt, obwohl Er davon entfernt ist. Daß Arjuna den Herrn als puruṣottama anspricht, ist ebenfalls bedeutsam. Da der Herr die Höchste Persönlichkeit Gottes ist, ist Er in Arjuna persönlich gegenwärtig. Er kennt Arjunas Wünsche, und daher versteht Er, daß es nicht Arjunas persönlicher Wunsch ist, Ihn in Seiner universalen Form zu sehen, da Arjuna völlig damit zufrieden ist, Ihn in Seiner persönlichen Gestalt als Kṛṣṇa zu sehen. Er weiß, daß Arjuna die universale Form sehen möchte, um andere zu überzeugen. Für sich selbst brauchte Arjuna keine solche Bestätigung. Auch ist Sich Kṛṣṇa darüber bewußt, daß Arjuna die universale Form sehen möchte, um einen Maßstab zu setzen, da es in der Zukunft viele Betrüger geben würde, die sich selbst als Inkarnationen Gottes ausgeben. Die Menschen sollten daher achtsam sein. Wer behauptet, Kṛṣṇa zu sein, sollte bereit sein, die universale Form zu zeigen, um seine Behauptung zu beweisen.