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TEXT 10

saha-yajñāḥ prajāḥ sṛṣṭvā
purovāca prajāpatiḥ
anena prasaviṣyadhvam
eṣa vo ’stv iṣṭa-kāma-dhuk

saha — zusammen mit; yajñāḥ — Opfern; prajāḥ — Generationen; sṛṣṭvā — schöpfend; purā — einst; uvāca — sprach; prajā-patiḥ — der Herr der Geschöpfe; anena — dadurch; prasaviṣyadhvam — werdet immer wohlhabender; eṣaḥ — dieser; vaḥ — euer; astu — möge sein; iṣṭa — aller wünschenswerten Dinge; kāma-dhuk — derjenige, der gewährt.

Am Anfang der Schöpfung brachte der Herr aller Geschöpfe Generationen von Menschen und Halbgöttern hervor, zusammen mit Opfern für Viṣṇu, und segnete sie, indem er sprach: „Möget ihr durch diesen yajña [Opfer] glücklich werden, denn seine Durchführung wird euch alles gewähren, was wünschenswert ist, um glücklich zu leben und Befreiung zu erlangen.“

ERLÄUTERUNG: Der Herr aller Geschöpfe (Viṣṇu) bietet den bedingten Seelen durch die materielle Schöpfung eine Möglichkeit, nach Hause, zu Gott, zurückzukehren. Alle Lebewesen in der materiellen Schöpfung sind durch die materielle Natur bedingt, weil sie ihre Beziehung zu Viṣṇu, oder Kṛṣṇa, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, vergessen haben. Die vedischen Prinzipien sollen uns helfen, diese ewige Beziehung zu verstehen, wie dies auch in der Bhagavad-gītā beschrieben wird: vedaiś ca sarvair aham eva vedyaḥ. Der Herr sagt, daß es der Zweck der Veden ist, Ihn zu verstehen. In den vedischen Hymnen heißt es: patiṁ viśvasyātmeśvaram. Dieser Vers bestätigt, daß der Herr der Lebewesen die Höchste Persönlichkeit Gottes, Viṣṇu, ist. Auch im Śrīmad-Bhāgavatam (2.4.20) beschreibt Śrīla Śukadeva Gosvāmī den Herrn auf verschiedene Weise als pati:

śriyaḥ patir yajña-patiḥ prajā-patir
dhiyāṁ patir loka-patir dharā-patiḥ
patir gatiś cāndhaka-vṛṣṇi-sātvatāṁ
prasīdatāṁ me bhagavān satāṁ patiḥ

Śrī Viṣṇu ist der prajā-pati, und Er ist der Herr aller lebenden Geschöpfe, der Herr aller Welten, der Herr aller Schönheit und der Beschützer eines jeden. Der Herr erschuf die materielle Welt, damit die bedingten Seelen lernen können, wie man yajñas (Opfer) für die Zufriedenstellung Viṣṇus darbringt, so daß ihr Leben, solange sie sich in der materiellen Welt befinden, angenehm und frei von Sorgen ist und sie nach dem Verlassen des gegenwärtigen materiellen Körpers in das Königreich Gottes gelangen können. Das ist der Plan des Herrn für die bedingte Seele. Durch die Darbringung von yajñas werden die bedingten Seelen allmählich Kṛṣṇa-bewußt und nehmen so in jeder Hinsicht göttliche Eigenschaften an. Für das jetzige Zeitalter des Kali wird von den vedischen Schriften der saṅkīrtana-yajña (das Chanten der Namen Gottes) empfohlen, und Śrī Caitanya hat diesen transzendentalen Vorgang eingeführt, um so alle Menschen in unserem Zeitalter zu befreien. Saṅkīrtana-yajña und Kṛṣṇa-Bewußtsein lassen sich gut miteinander vereinbaren. Śrī Kṛṣṇa in Seiner hingebungsvollen Form (als Śrī Caitanya) wird im Śrīmad-Bhāgavatam (11.5.32) mit einem besonderen Hinweis auf den saṅkīrtana-yajña erwähnt. Es heißt dort:

kṛṣṇa-varṇaṁ tviṣākṛṣṇaṁ
sāṅgopāṅgāstra-pārṣadam
yajñaiḥ saṅkīrtana-prāyair
yajanti hi su-medhasaḥ

„Im Zeitalter des Kali werden die Menschen, die mit genügend Intelligenz ausgestattet sind, den Herrn, der von Seinen Gefährten begleitet wird, durch die Ausführung des saṅkīrtana-yajña verehren.“

Andere in den vedischen Schriften vorgeschriebene yajñas sind in diesem Zeitalter des Kali nicht so leicht durchzuführen, doch der saṅkīrtana-yajña ist in jeder Hinsicht einfach und erhaben, und er wird auch in der Bhagavad-gītā (9.14) empfohlen.

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